Der Stadtteil Prohlis hat sich – vom kleinen Bauerndorf zum Prestige-Neubaugebiet zum heutigen Prohlis – sehr gewandelt. Selbst entdecken kann man das über einen Spaziergang entlang der Stadtteilroute Prohlis, wo man im Stadtteil über großformatige Fototafeln das Leben in Prohlis in den 70er und 80er Jahren erleben kann. Aber was war eigentlich davor?
1288 wurde das Dorf Prohlis erstmals urkundlich erwähnt. Hier lebte der Bauernastronom und Wiederentdecker des Halleyschen Kometens, Johann Georg Palitzsch. Das heutige Palitzsch-Museum wurde 1988 als „Heimatstube Prohlis“ gegründet. Es befindet sich im Palitzsch-Hof, der heute die JugendKunstSchule Dresden beherbergt.
Im Jahr 1975 wurde der Grundstein für das Neubaugebiet Prohlis als zweitgrößte Plattenbausiedlung Dresdens für fast 30.000 Einwohner gelegt. Bereits 1976 konnten die ersten Mieter in die Gamigstraße 9 einziehen. 1977 wurde die Gaststätte „Stern“ mit Kellerbar, Tanzsaal und Kegelbahn eröffnet und erlangte dresdenweit Bekanntheit. Seit 1981 ist Prohlis mit der Straßenbahn vollständig ans Dresdner Verkehrsnetz angeschlossen.
Am Jacob-Winter-Platz eröffnete 2001 das PROHLIS-ZENTRUM mit vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten für die Bürger*innen. Vorher befand sich hier die Kaufhalle. Hier befinden sich auch das Stadtbezirksamt mit Bürgerbüro und die Bibliothek.
Die Prohliser Kirche wurde 1982 – als eine von nur zehn genehmigten Kirchen für Neubaugebiete in der DDR und als erste innerhalb Sachsens – mit Hilfe von Spenden aus der BRD gebaut und eingeweiht. Die Weihe für den neuen Glockenturm fand 2006 statt.
Das Schloss Prohlis brannte 1980 aus und wurde 1985 abgerissen.
Seit 2009 ziert der „Pusteblumenbrunnen“, ehemals Wahrzeichen der Prager Straße, den Albert-Wolf-Platz. Die Aufwertung des Stadtteils erfolgt seit 1993 über das Förderprogramm „Städtebauliche Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“ sowie privater Investoren und seit 2000 über das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Heute verfügt Prohlis über einen weitgehend sanierten Wohnungsbestand.